Unsterblichkeit
Es ist still geworden wo einst Dein Lächeln mich umarmte. Mir wiegend die Lippen liebkoste, auf denen heute jede Silbe erstickt. Nicht einen Atemzug wage ich noch zu machen, während Verlorenheit sich durch die Adern meines Begreifens pumpt.
Dein ovales Gesicht wirkt wie gemalt, gezeichnet von der Starre des Vergessens. Und Deine schwarzen Augen sind wie ein Universum in dem keine Sterne mehr funkeln. Die Lachfältchen, die ich so liebte, sie sind gemeißelt in Stein. Der Glanz auf Deinem wortlosen Mund ist stumpf. Matt umrahmt Wildblumenhaar Deine trostlose Gestalt. Ich bin bei Dir, doch Du kannst mich nicht mehr sehen. Wir sind blind geworden.
Ich wünschte, ich könnte Dich wenigstens verstehen. Hör nur das Schweigen, Hilflosigkeit, Leere. Vermag Dich überhaupt noch jemand zu hören? Je länger ich Dich betrachte, desto mehr pocht es in meinen Schläfen. Es schmerzt. Warum schmerzt es so?
Taubheit umfängt meinen Leib. Ich senke den Blick und hoffe auf Tränen, doch vergeblich. Selbst die ungeweinten Meere sind leer. So leer wie die Welt um mich herum. So leer wie Du. Dein Lächeln hast Du verloren. Doch ich werde Dich immer sehen können, so wie Du warst. Mögen alle Tücher der Welt Dein Gesicht auch bedecken.
Ich kann nicht gehen, so wie Du gegangen bist. Ich bin verflucht weiter zu existieren, während Du wieder ein Teil des Kreislaufes geworden bist. Ewiglich – ohne Dich – ohne jene, die wie Du waren – ohne jene, die wie Du sein werden. Dies ist meine Prüfung und mein größter Schmerz. Leben – bis die Erinnerung an unsere Liebe nur noch eine Legende ist.
(c)by Arcana Moon