Magmaherz
Du bist verschmolzen mit meinem Magmaherz und fließt wie Lava glühend durch meine Adern. Ich blicke auf die Glutbucht des Vergessens, wo die Feuerdämonen meiner Angst sich in das Denken brennen. In feurigen Umarmungen schlingt sie sich um meine Mitte. Auch wenn ich oft glaube in Deiner Gegenwart zu zerschmelzen, hält der Kern noch stand. Doch immer kühler weht meine Verzweiflung mir ins Gesicht.
Ich wünschte, ich wäre mutig genug meinem Fühlen Deinen Namen zu geben. Für wie lange noch kann ich mein Antlitz wahren? Auch in einem feurigen Herz sind unerfüllte Wünsche ein schmerzvolles Brennen. Und wenn ungesehene Tränen fallen, wird Magma zu hartem Stahl. Doch wenn sich die kalte Rüstung der Enttäuschung um mein Herz legt, was vermag es dann noch zu berühren? Oh süße Verführung, ich wünschte Du würdest mich erlösen. Doch Du schweigst mich mit fragenden Augensternen an.
Die unausgesprochene Wahrheit tut weh, wenn ich daran denke wie nah wir beide uns sind. Ich wünschte ich könnte Dir sagen was in mir ist, doch ich kann es einfach nicht. Sieben Siegel liegen auf meinen Lippen. Und die Zunge ist gelähmt vom Atem einer tief verwurzelten Furcht. Zu viele Meere schlagen an die Spiegel der Verdrängung. Lieber schweigend sterben, als Dich für immer zu verlieren.
Wenn Dein Blick den meinen trifft, legt sich Nebel auf die Seelenteiche. Und die Regenbogenforellen eines vergeblichen Hoffens verbergen sich in den Höhlen meines geheimen Verlangens. Ich erahne das Du die Tiefen meiner Seele bereits durchschwommen hast. Doch wie eine Perle in der Muschel, versuche ich das Strahlen meiner Sehnsucht einzuschließen.
Wie der Engel der Offenbarung erscheinst Du mir. Du lässt mein bisheriges Dasein zu Staub verwehen. Und das Schwert Deiner gnadenlosen Ehrlichkeit trifft immer wieder meine Seele. Sie ist der Schlüssel zu den Türen, hinter denen ich meine Gefühle eingeschlossen hatte.
Bitter schmeckt das Gift des Selbstbetrugs auf meiner Zunge. Mein Innerstes schreit vor Hunger nach Erfüllung. Ein bestialisches Kreischen das durch mein Fleische zuckt. Ich male mir ein Lächeln vor das blutende Angesicht. Hab versucht mir das Begehren aus dem Innersten zu schneiden. Und nun pocht es heftiger als zuvor.
Könnt’ ich Dir doch nur sagen wie ich fühle. Könnt’ ich mich selbst doch endlich überwinden! Wie sehr sehne ich mich nach einer Berührung, will ertrinken im süßen Taumel der Glückseeligkeit. Tanzend auf dem Sternenmeer der endlosen Hingabe, wenn sich Deine Lippen auf die Meinen senken. Doch zu oft graut mir wieder der Morgen und ich versinke in den Schlaf meiner Einsamkeit.
Selbst Stunden in denen ich nichts von Dir höre, können in Gedanken zu endlosen Wochen werden. Eine Unruhe die mich nicht mehr loslässt und mich halb wahnsinnig macht. In jedem Atemzug bist Du, in jedem Gedanken lächelst Du mich an. Und dort wo niemand es hören kann, schreit die Stimme meiner Leidenschaft die Wahrheit hinaus. Ich weiß, Du kannst es hören. Du sollst es hören! Es gibt keine Geheimnisse mehr!
Die Winde der Leidenschaft tragen die Botschaft hinfort und meine Worte schallen auf jedes Fleckchen meiner scheuen Welt hernieder. Die Geisterschlösser, die ich hinter den Schleiern meines Strebens erbaute, zerfallen zu Ruinen. Sie werden überflutet von den Feuern meines Magmaherzes. Die Dämme sind gebrochen. Die roten Blumen der Liebe erblühen. Ich kann in ihnen das pulsieren unseres gemeinsamen Morgens hören.
„Ich liebe Dich“, klingt meine Stimme aus der Ferne...
(c)by Arcana Moon